Heureka!

Ich stehe unter Druck, will unbedingt fertig werden, muss fertig werden, bin sonst den ganzen Abend schlecht drauf, ich kenne das! Also los, mach schon, eine allerletzte Pointe: Idee, du kommst jetzt sofort her! Jedoch: kein Einfall, nirgends. Mein Hirn ist eine Wüste.

Eine gute Idee herbeizuzwingen, ist mir noch nie geglückt. Manchmal hilft jonglieren oder tanzen. Spazierengehen ist ein alt bewährtesEine Wüste. Rezept, andere schwören auf ausgiebiges duschen und meditieren. Wie auch immer, das Geheimnis liegt im Loslassen.

Du kennst das: Es wird Zeit, den Schreibtisch zu räumen, um etwas anderes, Wichtigeres zu tun, und schwupp! ist sie da, die perfekte Formulierung für den letzten Satz. Rasch den Computer noch einmal hochfahren und ganz schnell tippen. Nun aber wirklich los, die Zeit rennt. Kaum hast du die Jacke angezogen, durchzuckt dich ein neuer Geistesblitz. Du notierst ihn auf einem Zettel, zu mehr reicht die Zeit nicht. Auf der Treppe dann der nächste Einfall und so fort.

Wehe aber, du änderst deinen Plan. Du denkst, du hast einen derart guten Lauf, das musst du ausnutzen, heute lohnt es sich unbedingt zu Hause zu bleiben. Du sagst deinen Termin ab und richtest dich am Schreibtisch ein und dann: Nichts. Alle deine Gedanken erscheinen dir furchtbar banal, verblassen und verflüchtigen sich schließlich ganz. Dein Hirn ist leer.

Drei Rosenblüten an einem Zweig.Leider ist das mit dem Musik hören und Spazieren gehen ähnlich. Du kannst drei Stunden lang grübelnd unter der Dusche stehen und es kommt nichts dabei heraus. Die Chance für einen guten Einfall erhöht sich paradoxer Weise erst dann, wenn du es endlich wirklich aufgibst, ihn haben zu wollen.

Du schlägst die Tür hinter dir zu, lässt los und denkst an etwas völlig anderes und ohne dass du es merkst, verwandelt sich dein Hirn in einen Lösungsfindungsapparat. Und dann ist er ganz plötzlich da, der wundervolle Funke, der überspringt: ein Heureka-Moment!

Schreibanregung

Übe dich im Sein lassen und lerne dabei, auf den guten Einfall zur rechten Zeit zu vertrauen. Kürze deine Schreibzeit, so dass du dein anvisiertes Pensum sowieso nicht schaffen wirst. Höre auf, wenn es am Schwierigsten ist, ohne einen Gedanken an die Lösung zu verschwenden. Unterbreche deine Schreibphasen regelmäßig durch kleine Spielereien oder Routinetätigkeiten wie Hausarbeit und Schönheitspflege. Habe auf all deinen Wegen stets einen Stift und ein Notizbuch dabei. Fange unbedingt auch dann an zu schreiben, wenn du meinst, du wärst gerade überhaupt nicht inspiriert!

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